Bewegender Vortrag in Lotte - Ukrainische Gemeinde Osnabrück unterstützt Landsleute

Die Bürgerstiftung Lotte hat Vertreter der Ukrainischen Gemeinde Osnabrück eingeladen: Stiftungsratsmitglied Ulrich Harhues (von links), Oryslava Boiko und Irina Glushchenko (Ukrainische Gemeinde) sowie Stiftungsratsvorsitzender Wolfgang Israel und Stiftungsratsgeschäftsführer Dieter-Joachim Srock.Foto: Ursula Holtgrewe

 

Quelle: Neue-OZ
Von Ursula Holtgrewe

Seit Kriegsbeginn in der Ukraine haben sich viele Flüchtlinge in der Region zur Ukrainischen Gemeinde Osnabrück zusammengeschlossen. Sprecherin Irina Glushchenko erzählte bei einer Veranstaltung der Bürgerstiftung Lotte über Flucht und den schweren Neuanfang in Deutschland.

Der Bericht schloss sich dem ausführlichen Vortrag von Dr. Lolimar Strickmann an. Sie erzählte von der Arbeit von Ärzte ohne Grenzen, die auch in der Ukraine für Verletzte im Einsatz sind. Zur Unterstützung überreichte das Aktionsbündnis Lotte hilft, initiiert von der Bürgerstiftung, 10.000 Euro.

Irina Glushchenko sagte bewegt: „Vielen Dank für ihre Arbeit und die in der Ukraine. Es ist, als wenn Sie für meine Familie etwas Gutes tun.“ Die gebürtige Ukrainerin ist eine Sprecherin der Community von Ukrainern, die bereits länger in der Region leben und denen, die nach Kriegsbeginn aus der Ukraine ins Osnabrücker Land gekommen sind. Ständige Begleiter seien die Sorgen um die Männer und Väter und die Familien dort.

Sprachkenntnisse sind der Schlüssel zur Integration

Irina Glushchenko kam vor elf Jahren nach Deutschland und musste viele Behördengänge selbstständig regeln. Dass sie Deutschkurse belegte, war für sie selbstverständlich, weil sie weiß, wie wichtige Sprachkenntnisse sind. Das sage sie den Gemeindemitgliedern immer wieder,

„denn ich weiß, wovon ich rede.“
„ „Ukrainer wollen nicht zuhause bleiben. Sie wollen arbeiten.“ “
Irina Glushchenko
Ukrainische Gemeinde Osnabrück

„Aber dafür und zur Integration sind Sprachkenntnisse erforderlich“, sagte Glushchenko.
Ehrenamtliche Behördenbegleitung und Übersetzungen

Dass sie für viele Stunden am Tag dolmetsche und Landsleute zu Behörden begleite, mache sie gerne. „Sie sind nun meine Familie, die ich nicht mehr in der Ukraine besuchen kann.“

Unterstützung für die Ukrainische Gemeinde gibt es von Osnabrücks Domgemeinde, die zum Beispiel einen Raum zum Treffen zur Verfügung stellt. Das Angebot ist vielfältig, etwa das Theater-Studio, bei dem Kinder zwischen sechs und 14 Jahren ihre Emotionen herauslassen können. „Für mich ist es eher eine Theatertherapie und die Kinder sind fröhlich“, erzählte die Ehrenamtliche. Es sei sehr wichtig, den Familien Kultur und anderes Heimatliches in der Fremde zu vermitteln, aber noch wichtiger sei es, die deutsche Sprache zu lernen.